„Im Laufe des intrauterinen Lebens erlebt der Fötus Rhythmen: den Rhythmus beim Strecken, Zusammenziehen und Umdrehen im Uterus, den Rhythmus des Wiegens durch die Bewegungen der Mutter, später dann den Atem-, Saug- und Greifrhythmus. Viele biologische Rhythmen, die als lustvolle somatische Erfahrungen eingeschrieben sind und im Fantasma fortbestehen, werden später in symbolischen rhythmischen Aktivitäten aktualisiert.“
(Bernrad Aucouturier in „Handeln, Spielen, Denken“, proiecta Verlag Bonn, Frühsommer 2019)
Rhythmen, mit all ihren Kontrasten, durchziehen unseren Lebensalltag von Beginn an. Leben pulsiert: in unserem Sprechen ebenso wie in unserem Ausdruck über den Körper. In den Stunden mit den Kindern sehen wir die Verschiedenheit im Rhythmus der Kinder, ihre individuelle Ausprägung. In der psychomotorischen Arbeit mit den Kindern erkennen wir den Rhythmus jedes einzelnen Kindes an, ohne dabei selbst aus dem Takt zu kommen, ohne unseren eigenen Rhythmus zu verlieren. Aber kenne ich meinen eigenen Rhythmus überhaupt? Lebe ich ihn und wie zeigt er sich im Außen, in meinen Körperausdruck ? Wie schnell oder langsam bin ich oder möchte ich gerne sein? Wie laut, wie leise, wie nah oder fern? Wie flexibel bin ich, meinen eigenen Rhythmus an den anderen anzupassen? Kann ich mich auch wieder lösen und zu meinem Rhythmus zurückfinden? Für die psychomotorische Arbeit mit den Kindern im präventiven Kontext kann es sehr hilfreich sein, sich über den Bezug zum eigenen Körper und dem eigenen Rhythmus Gedanken zu machen, um zu einem authentischen Ausdruck zu finden.
Die Formation Personelle versteht sich als ein kollegiales und professionelles Unterstützungssystem, in das die ausgebildeten Psychomotoriker*innen in der Prävention eingebunden sind und den verschiedenen Fragestellungen mit ihren vielen Facetten nachgehen können.
Datum | Zeit | Einlass | Raum | Ort | ReferentInnen |
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03.10.2019 | 09:30–18:00 Uhr | 09:15 | Bonn | Christine Hausch, Stefan Cohn |
Diplom-Sozialpädagogin, Psychomotorik-Therapeutin und Ausbilderin (ASEFOP, Brüssel), Therapie mit Schreibabys, Co-Autorin des Schwerpunktheftes »Psychomotorik in der Frühpädagogik«.
Diplom-Sportlehrer, Psychomotorik-Therapeut und Ausbilder (ASEFOP, Brüssel)
€ 125,00